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Wasserstoff für Energiegewinnung
Ein großer Teil unserer Ernährung besteht aus Kohlenhydraten, die, wie der Name schon sagt, vor allem aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. Kohlenhydrateentstehen in Pflanzen unter Energieverbrauch (Sonnenlicht) durch die „Fusion“ von Kohlenstoff aus dem Kohlenstoffdioxid CO2 der Luft und Wasserstoff aus Wasser H2O; Sauerstoff wird dabei in die Luft abgegeben. Säugetiere und Menschen gewinnen die gespeicherte energie wieder zurück, indem sie die Kohlenhydrate aufspalten und den freiwerdenden Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Luft „fusionieren“ ähnlich wie eine Brennstoffzelle). Der Kohlenstoff wird als Kohlendioxid ausgeatmet. So entsteht ein von der Sonnenenergie angetriebener Energieübertragungskreislauf. Wir essen also Kohlenhydrate, um den darin gespeicherten Wasserstoff zur Energiegewinnung nutzen zu können – eue Nahrungsergänzungen wie NADH, ein mit Wasserstoff aufgeladenes Coenzym, das im Zitronensäurezyklus in den Mitochondrien vorkommt, nutzen diesen Effekt des Wasserstoffs als Energielieferanten – denn oft ist der Wasserstoff der begrenzende Faktor bei der Energiegewinnung in den mitochondrien, da er „mühevoll“ aus Kohlenhydraten extrahiert werden muss.
Oxidative Zivilisation
Wie auch der Artikel von Dr. rer. nat. Ulrich Warnke in AKOM 1/2017 ausführlich herleitet, zeigt sich, dass die Einnahme von Antioxidantien ur eduktion von oxidativem Stress unerwünschte Nebenwirkungen hat, bis hin zu signifikant höheren Mortalitätsraten. Wenn man sich die chemische Struktur von Antioxidantien betrachtet, ist dies verständlich, denn nach Abgabe des „lockeren“ Elektrons werden sie selbst zu Oxidationsmitteln. us dem pflanzlichen Zusammenhang gerissene, chemische Antioxidantien wirken „zwangsreduzierend“ massiv und unterschiedslos auf alle oxidativen Prozesse im Körper und können so z.B. die lebensnotwendigen Prozesse des Immunsystems und der Energieerzeugung negativ eeinflussen. Andererseits ist oxidativer Stress verantwortlich für mehr oder weniger alle sogenannten Zivilisationserkrankungen und den lterungsprozess [2], denn freie Radikale verursachen die Schädigungen an den Körperzellen, die dann zu lokalen Entzündungen, Defekten, organschädigungen und schlussendlich zu „Zivilisationserkrankungen“ und dem Zellabbau führen, den wir „Altern“ nennen. Da unsere Zivilisation immer „oxidativer“ wird, die Belastung durch Elektrosmog, Stress, Luftverschmutzung, Schwermetalle, falsche Atemgewohnheiten etc.
Was ist naheliegender, als zur Neutralisierung von übermäßiger Oxidation den „Partner“ des Sauerstoffs, den Wasserstoff, zu nutzen, um Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht zu bringen? Vor allem, da dieser ja kein Antioxidans im eigentlichen Sinne des Elektronenspenders ist, sondern ausschließlich übermäßigen Sauerstoff zu Wasser neutralisiert und deshalb auch nicht in die lebensnotwendigen Oxidationsprozesse im Körper eingreift...
Wasserstoff in der Therapie
Oft sind die naheliegenden Lösungen so einfach, dass sie nicht gesehen werden. So brauchte es die Erforschung der Wirkungsweise des basischen Aktivwassers in Japan, damit 2007 die erste Studie erschien, die die therapeutische Wirkung des Wasserstoffs und seine selektive Wirkung nachwies. [3]
Inzwischen gibt es hunderte klinische Studien, vor allem aus Asien, die die breiten medizinischen und therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten des Wasserstoffs eindrucksvoll belegen. [4]
Für die folgenden Erkrankungen und Beschwerden hat sich Wasserstoff als wirksames Therapeutikum gezeigt: Schäden durch Ischämie und Reperfusion: Wenn nach einer Ischämie (Blutmangel) in einem Organ die Durchblutung wiederhergestellt wird, entstehen oft schwere Reperfusionsschäden / oxidative Entzündungen – z.B. nach Transplantationen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Bypass-Operationen, Glaukomen..., die oft schädlicher sind als die ursprüngliche Ischämie. Diese können durch vorherige bzw. gleichzeitige Gabe von molekularem Wasserstoff gemindert bzw. vermieden werden. [6]
Metabolisches Syndrom: Dieses ist gekennzeichnet durch Übergewicht, Insulinresistenz, Bluthochdruck, HDL/LDLUngleichgewicht etc. Oxidativer Stress ist ein entscheidender Auslöser dieser Symptome. Durch molekularen Wasserstoff werden die Marker für oxidativen Stress gesenkt, das HDL/LDL-Verhältnis entscheidend gebessert, die Glucose-Intoleranz gemindert bzw. eliminiert und der Bluthochdruck gesenkt. [7]
Kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, arterielle Verschlusskrankheiten etc.: Sie werden verursacht durch Ablagerungen in den Arterien und den dadurch entstehenden Bluthochdruck. Bisherige Studien zeigen, dass molekularer Wasserstoff den arteriellen Blutfluss signifikant verbessert und den Blutdruck senkt. [8]
Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, ALS, Parkinson etc.: Sie entstehen durch den progressiven Verlust von Nerven und Nervenfunktionen, der vor allem durch Fehlfunktionen der Mitochondrien und oxidativen Stress hervorgerufen wird. Es zeigt sich, dass molekularer Wasserstoff oxidativen Stress und Nervenverlust auch im Gehirn mildern kann. [9]
Entzündungen und Sepsis, die durch eine mangelnde Immunantwort entstehen und eine häufige Ursache von Todesfällen von Krankenhauspatienten sind: In Tierversuchen zeigt sich, dass sich durch molekularen Wasserstoff selbst starke Entzündungen wieder zurückbilden können und eine Sepsis signifikant vermindert wird. [10]
Adjuvante Therapie bei Bestrahlung und Krebserkrankung, bei denen (Organ)-Gewebe geschädigt wird: Molekularer Wasserstoff schützt das Gewebe vor Strahlenschäden und beschleunigt die Heilung signifikant. [11]
Hautalterung, -erkrankung und -schädigung, bei denen oxidativer Stress eine entscheidende Rolle spielt: Anders als kosmetische und pharmazeutische Behandlungen reduziert molekularer Wasserstoff den oxidativen Stress in der Haut, strafft sie und regt die Collagen-Produktion an. [12]
Verbrennungen – auch Sonnenbrand: Er verhindert Entzündungen und ermöglicht eine schnelle Heilung. [13]
Fruchtbarkeit, gesunde Schwangerschaft und Geburt: Oxidativer Stress beeinträchtigt die Beweglichkeit der Spermien, aber auch das Wachstum des Fötus, und so ist es nicht verwunderlich, dass in Tierversuchen nicht nur eine Verbesserung der Spermienqualität [14] und eine Stabilisierung der Plazenta [15]
durch molekularen Wasserstoff beobachtet wurde, sondern auch eine höhere und gesündere Überlebensrate bei Infektionen [16] oder Frühgeburten [17].
Entzündungskrankheiten: Mit Entzündung und Temperaturanstieg antwortet der Körper auf Verletzungen oder Fremdstoffe. Die Heilungsprozesse werden begleitet von oxidativem Stress, der weitere Schäden hervorrufen kann. Molekularer Wasserstoff lindert generelle entzündungsbedingte Schäden [18], aber auch Schäden bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis; hier kann sogar Symptomfreiheit erreicht werden. [19]
Verletzungen innerer Organe durch chemische, physikalische oder biologische Einflüsse: Es hat sich gezeigt, dass molekularer Wasserstoff lindernde und heilungsfördernde Wirkung aufweist, ob im Gehirn [20], in der Lunge z.B. nach Schäden (COPD) durch Rauchen [21], in den Nieren [22], in der Leber [23], in der Bauchspeicheldrüse [24] oder im Herz [25].
Zur Verbesserung sportlicher Leistungen kann molekularer Wasserstoff beitragen, indem er durch die Verminderung des oxidativen Stresses in den Muskeln einer Ermüdung und Verkrampfung vorbeugt und so höhere Leistungsdichte und Ausdauer ermöglicht. [26]
Mehr zum thema :
1 Modifiziert aus: Ferger, D.: Jungbrunnenwasser, Librion-Verlag 2011
2 Davalli, P. et al: ROS, Cell Senescence, and Novel Molecular
Mechanisms in Aging and Age-Related Diseases, Oxidative
Medicine and Cellular Lobgevity 2016. Unter dem Stichwort „ROS
AND aging“ finden sich über 3.000 Artikel bei PubMed
3 Ohsawa, I.; Ohta, S. et al: Hydrogen acts as a therapeutic antioxidant
by selectively reducing cytotoxic oxygen radicals, NatMed 2007
4 Nicolson, G.L. et al: Clinical Effects of Hydrogen Administration:
From Animal and Human Diseases to Exercise Medicine.
International Journal of Clinical Medicine 2016
5 Nach Shulin Liu et al: Hydrogen: From a Biologically Inert Gas to an
Unique Antioxidant, Oxidative Stress – Molecular Mechanism and
Biological Effects, Dr. Volodymyr Lushchak (Ed.), InTech 2012
6 Sato, Y., et al.: Hydrogen-rich pure water prevents superoxid
formation in brain slices of … Biochem. Biophys. Res. Comm. 2008
7 Hashimoto et al.: Effects of hydrogen-rich water on abnormalities
in a SHR.Cg-Leprcp/NDmcr rat – a metabolic syndrome rat model.
Medical Gas Research 2011
8 He, B. et al.: Protection of oral hydrogen water as an antioxidant on
pulmonary hypertension. Mol Biol Rep 2013
9 Fujita K. et al.: Hydrogen in Drinking Water Reduces Dopaminergic
Neuronal Loss in the 1-methyl-4- phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridine
Mouse Model of Parkinson’s Disease. PLoS ONE 2009
10 Xie K. et al.: Protective Effects of Hydrogen Gas on Murine
Polymicrobial Sepsis via Reducing Oxidative Stress and HMGB1
Release. Shock 2010
11 Qian L. et al.: Hydrogen as a New Class of Radioprotective Agent.
Int J Biol Sci 2013
12 Tomofuji, T. et al.: Effects of hydrogen-rich water on aging
periodontal tissues in rats. Sci. Rep. 2014
13 Guo SX et al.: Beneficial Effects of Hydrogen-Rich Saline on Early
Burn-Wound Progression in Rats. PLoS ONE 2015
14 Nakata K. et al.: Stimulation of human damaged sperm motility
with hydrogen molecule. Medical Gas Research 2015
15 Mano Y. et al: Maternal molecular hydrogen administration
ameliorates rat fetal hippocampal damage caused by in utero
ischemia-reperfusion. Free Radical Biology and Medicine 2014
16 Sheng, Q. et al: Protective Effects of Hydrogen-Rich Saline on
Necrotizing Enterocolitis in Neonatal Rats. Journal of Pediatric
Surgery 2013
17 Lekic, T. et al: Protective Effect of Hydrogen Gas Therapy
after Germinal Matrix Hemorrhage in Neonatal Rats. Acta
Neurochirurgica 2011
18 Xie, K. et al: Hydrogen Gas Improves Survival Rate and Organ
Damage in Zymosan-Induced Generalized Inflammation Model.
Shock 2010
19 Ishibashi, T. et al: Consumption of Water Containing a High
Concentration of Molecular Hydrogen Reduces Oxidative Stress
and Disease Activity in Patients with Rheumatoid Arthritis. Medical
Gas Research 2012
20 Sun, J.C. et al: Hydrogen-Rich Saline Promotes Survival of Retinal
Ganglion Cells in a Rat Model of Optic Nerve Crush. PLoS ONE 2014
21 Ning, Y. et al: Attenuation of Cigarette Smoke-Induced Airway
Mucus Production by Hydrogen-Rich Saline in Rats. PLoS ONE 2013
22 Gu, H. et al: Pretreatment with Hydrogen-Rich Saline Reduces the
Damage Caused by Glycerol-Induced Rhabdomyolysis and Acute
Kidney Injury in Rats. Journal of Surgical Research 2014
23 Zhang, J.Y. et al: Hydrogen-Rich Water Protects against
Acetaminophen-Induced Hepatotoxicity in Mice. World Journal of
Gastroenterology 2015
24 Ren, J. et al: Hydrogen-Rich Saline Reduces the Oxidative Stress and
Relieves the Severity of Trauma-Induced Acute Pancreatitis in Rats.
Journal of Trauma and Acute Care Surgery 2012
25 Xie, Q. et al: Hydrogen Gas Protects against Serum and Glucose
Deprivation Induced Myocardial Injury in H9c2 Cells through
Activation of the NFE2 Related Factor 2/Heme Oxygenase 1
Signaling Pathway. Molecular Medicine Reports 2014
26 Aoki, K. et al: Pilot Study: Effects of Drinking Hydrogen-Rich Water
on Muscle Fatigue Caused by Acute Exercise in Elite Athletes.
Medical Gas Research 2012
(c) AKOM | Angew andte Komplementärmedizin / Dietmar Ferger